Es ist nicht von Bedeutung, wie langsam du gehst, solange du nicht stehenbleibst.
Sicherlich ein markiger und einprägsamer Spruch vom alten Konfuzius. Was hat er allerdings mit der Feuerwehr zu tun? Feuerwehr heißt Brände löschen, bei Unfällen und Unglücken helfen und somit letztenendes Menschen und Sachwerte zu retten, wobei die Sachwerte glücklicherweise überwiegen. So war es zu Beginn der Geschichte, so ist es auch noch heute. Ganz so einfach ist es leider nicht. Die Feuerwehr, aber auch die "Bedrohungslagen" haben sich weiterentwickelt. Es ist schwierig immer auf der Höhe der Zeit zu sein, aber es ist absolut notwendig, um professionelle Hilfe leisten zu können.
Das Ganze zeigt sich auch an der Ausrüstung der Feuerwehren, hier ganz konkret am Beispiel der Feuerwehr Steinbach.
Mittlerweile ist auch eine gewisse rettungsdienstliche Ausbildung nicht mehr aus dem Feuerwehralltag wegzudenken. Am Einfachsten sicherlich die jährlichen Schulungen zur Ersten Hilfe für jeden Feuerwehrmann, besteht doch bei vielen Einsätzen die Möglichkeit zumindest grundlagen der Ersten Hilfe einsetzen zu müssen. Weitergehend haben einige Kameraden in Steinbach die Ausbildung zum Sanitätshelfer bei einer Hilfsorganisation oder die Inhaltsgleiche Ausbildung zum "Sanitäter in der Feuerwehr" an der hessischen Landesfeuerwehrschule absolviert. Aus diesem Grund wurde vom Feuerwehrverein eine nicht unerhebliche Summe investiert, um die Ausrüstung der Feuerwehr Steinbach in diesem Bereich sinnvoll zu erweitern. Hauptteil dieser erweiterten Ausstattung ist sicherlich der Rettungsrucksack. Dieser Rucksack ist auf dem TSF verladen und beinhaltet die Herzstücke der Sanitätsausrüstung. Zum Einen findet sich dort eine 2l Flasche mit medizinischem Sauerstoff, zum Anderen der automatische externe Defibrillator, kurz AED genannt. Mit diesem Gerät ist es möglich das lebensbedrohliche Herzkammerflimmern zu beenden und das Herz wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen. Seit mittlerweile über 10 Jahren wird das Gerät auf dem Fahrzeug mitgeführt, damit war die Feuerwehr Steinbach gemeinsam mit einigen anderen Vorreiter in der region. Mittlerweile verbreiten sich die AED immer weiter, so dass hoffentlich in naher Zukunft flächendeckend solche Geräte verfügbar sind.
Zusätzlich zu dem Rucksack wurde auch noch ein Rettungsbrett, ein sogenanntes Spineboard beschafft, mit diesem können verletzte Personen sehr schonend z.B. durch enge Treppenhäuser transportiert werden. Vorteil ist dabei noch, dass das Brett für Röntgenstrahlung durchlässig ist, die verletzte Person muss somit nicht noch zusätzlich umgelagert werden.
Auch im Bereich der technischen Hilfeleistung hat sich die Technik weiterentwickelt. War es früher üblich den Patienten so schnell wie möglich aus dem Fahrzeug zu holen, so wird heute eine zügige, aber schonende Rettung bevorzugt. Dazu müssen an einem PKW verschiedene Arbeiten getätigt werden, um die Rettung vorzubereiten. Dazu gibt es auf dem TSF eine sogenannte "VU-Kiste", sprich eine spezielle Werkzeugkiste für Verkehrsunfälle. In dieser Kiste findet sich normales Handwerkzeug, aber auch Spezialwerkzeug zum Schneiden von Glasscheiben, spezielle Folien zum Abkleben der Glasscheiben etc. Dazu gehört dann noch der kleine Rüstholzsatz im Mannschaftsraum, bestehend aus verschiedenen Keilen und Kanthölzern, um im Einsatzfall einen PKW oder auch andere gerätschaften notdürftig unterbauen zu können. Weiteres Material kommt im Einsatzfall dann auch noch vom Löschgruppenfahrzeug oder dem Rüstwagen.
Um bei einem Brand schnell ein kleines Auffangbecken bauen zu können, finden sich auf dem TSF weiterhin noch Spanngurte und eine Plane. Mit den Steckleiterteilen kann hier innerhalb kürzester Zeit ein provisorisches Auffangbecken mit einem Volumen von ca. 2.000 l aufgebaut werden.